Muttersprachlicher Unterricht
Muttersprachlicher Unterricht soll helfen
Vorteile:
So viele Sprachen gibt es an unserer Schule
Als Gott die Sprachen in der Welt verteilte und Gabriel dazu beauftragt wurde, ist dieser im Kaukasus-Gebirge ins Stolpern geraten. Und so geschah es, dass besonders viele Sprachen über das Gebirge verstreut worden sind.
Kaum eine Region der Erde ist als historisch gewachsene und in sich geschlossene geographisch-kulturelle Einheit so reich an Völkern, Sprachen und Kulturen wie der Kaukasus. Es sind mehr als 50 Völker, die den Kaukasus bewohnen und mehr als 46 verschiedene Sprachen sprechen.
An der Khevenhüllerschule hat so manches Kind eine andere Muttersprache als Deutsch. Viele unserer Schüler beherrschen sogar 3 verschiedene Sprachen!
Folgende Sprachen sind bei uns vertreten:
Albanisch- ist eine indo-europäische Sprache
Weltweit sprechen rund 7 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…es im 18. und 19. Jahrhundert sogar zwei eigene albanische Alphabete gab?
...eines der berühmtesten Bücher Karl Mays „Durch das Land der Skipetaren“ spielt in Albanien. Die in der Welt wohl bekanntesten Träger albanischer Namen waren Agnes Gonxha Bojaxhiu = Mutter Teresa und der Schauspieler John Belushi, wie auch der Erbauer der Semmeringbahn, Carl Ritter von Ghega.
Arabisch- ist die viert-verbreitetste Sprache der Welt und gilt als die Sprache des Koran. Sie ist die Sprache des heiligen Buches der Muslime, das nur in der unveränderten arabischen Fassung gültig ist.
Das gesprochene Arabisch weicht vom Hocharabischen stark ab und unterscheidet sich auch regional, sodass sich beispielsweise Personen aus Tunesien und Syrien schwer verständigen können.
Weltweit sprechen rund 210 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
… Arabisch von rechts nach links geschrieben wird? Doch die Zahlen schreibt man von links nach rechts. Die bei uns so genannten arabischen Zahlen werden in arabischer Sprache indische Zahlen genannt. Denn sie stammen ursprünglich aus Indien und gelangten über die arabische Kultur nach Europa. Dabei änderte sich die Form der meisten der zehn Zahlen. ﻵﺵﺥﺅﯽﯞﯓﭿﭢצּ
...die Zauberformel „Simsalabim“ ist arabischen Ursprungs.
...durch die regen Handelsbeziehungen sind viele Bezeichnungen zu uns gekommen und haben sich bis heute erhalten, zum Beispiel Zucker = sukkar, Algebra = al-gabr…
Bosnisch, Kroatisch und Serbisch (früher Serbokroatisch)- sind eng verwandte Sprachen einer einzigen südslawischen Sprache.
Bis zum 14. Jh. verwendete man in Kroatien die kyrillische Schrift, dann die lateinische. In Bosnien kam mit dem Islam im 15. Jh. auch die arabische Schrift auf. Neben den Unterschieden in der Schriftverwendung spielen auch die Dialekte eine bedeutende Rolle. Bei der sogenannten Wiener Schriftsprachenvereinbarung von 1850 einigten sich die Vertreter der Serben und Kroaten für eine gemeinsame Schriftsprache in 2 Schriften: lateinisch und kyrillisch.
Weltweit sprechen rund 18 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…die Verwendung der lateinischen und kyrillischen Schrift genau aufeinander abgestimmt ist und einzelne Buchstaben einander entsprechen?
…in allen Bundesländern Österreichs Bosnisch/Kroatisch/Serbisch als muttersprachlicher Unterricht eingerichtet ist?
Bulgarisch- ist eine südslawische Sprache
Weltweit sprechen rund 9 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…Bulgarisch eng verwandt ist mit der mazedonischen Sprache und beide mit kyrillischen Buchstaben geschrieben werden?
Chinesisch- ist eigentlich keine Sprache, sondern eher eine Sprachengruppe, deren einzelne Sprachen untereinander nicht verständlich sind. Alle Chinesischsprachigen können sich aber über die chinesische Schrift verständigen.
Weltweit sprechen rund 1,3 Milliarden Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…die weitaus bedeutendsten Sprachen das Mandarin, Kantonesisch und Wu sind?
…die chinesische Schrift zwar nicht die älteste, wohl aber die älteste heute noch gebräuchliche Schrift ist?
Deutsch -ist Amtssprache der EU
Weltweit sprechen rund 100 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…Deutsch die einzige Sprache ist, die seit dem 17. Jahrhundert Substantive mit großem Anfangsbuchstaben schreibt?
...der Name Deutsch lässt sich auf das germanische Wort „thiot“ = Volk zurückführen, 786 wurde es in einem lateinischen Text erstmals auf die Sprache bezogen.
Englisch – ist die am weitesten verbreitete Zweitsprache und Hauptsprache der Wissenschaft.
Der Name Englands und der englischen Sprache stammt vom germanischen Stamm der Angeln, die sich gemeinsam mit den Jüten und Sachsen im 5. Jahrhundert im heutigen England ansiedelten. Seit etwa 1500 spricht man das heutige Englisch, das sich durch die britische Kolonisierung und die Bedeutung englisch-sprachiger Staaten, vor allem der USA, über alle Kontinente ausgebreitet hat.
Weltweit sprechen rund 350 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…auch das Englische ursprünglich eine vertraute und eine höfliche Anrede hatte? Heute hat sich das höfliche you als allgemeine Anredeform durchgesetzt. Unterschiede in der Vertrautheit werden unter anderem ausgedrückt, indem man sich mit Vor- oder Nachnamen anspricht.
Französisch – ist eine westromanische Sprache, ist Amtssprache in 28 Ländern Europas, Asiens, Amerikas und Ozeaniens und auch in vielen internationalen Organisationen. Bis ins 20. Jahrhundert war es die am meisten verbreitete Fremdsprache in Europa.
Weltweit sprechen rund 75 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…es viele französische Ausdrücke in der deutschen Sprache gibt, wie compliment, Gendarmerie, palais, etage…
…das Französische so wie das Bretonische keine eigenen Zahlwörter für 70, 80 und 90 hat? Man sagt soixante-dix = sechzig-zehn, quatre-vingts = viermal zwanzig und quatre-vingt-dix = viermal –zwanzig -zehn.
Griechisch – wird oft als die einheitliche Sprache der Griechen von der Frühzeit bis heute gesehen. Trotz gleichlautender Benennung bestehen aber zahlreiche Unterschiede zwischen altem und neuem Griechisch. Man nimmt an, dass die griechische Sprache bereits um 2000 vor Christus in Griechenland verbreitet war. Mit der Verbreitung der Sprache ging eine Vereinfachung einher. Griechisch genoss im Römischen Reich ein hohes Ansehen als Bildungssprache und wurde durch das Lateinische nicht verdrängt, da beide Sprachen unterschiedliche Funktionen und Lebensbereiche ausfüllten.
Weltweit sprechen rund 12 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
… Neugriechisch in österreichischen Schulen nicht unterrichtet wird, wohl aber Altgriechisch. Es gibt viele altgriechische Fremdwörter in der deutschen Sprache, z. b. Philosophie, Architektur, Evangelium, Liturgie, Literatur…
…der Name des Metalls Kupfer vom griechischen Namen der Insel Zypern (Kypros) abgeleitet ist, da Zypern für die Römer die wichtigste Fundstätte für dieses Metall war?
Hindi und Urdu – gehören zu den indo-iranischen Sprachen, einem Zweig der indoeuropäischen Sprachen, die im Iran und vielen seiner Nachbarstaaten (in Afghanistan, Pakistan, Nepal, Bangladesh und Indien) gesprochen werden. Die beiden Sprachen sind nur geringfügig voneinander abweichende Sprachen.
Weltweit sprechen rund eine halbe Milliarde Menschen diese Sprache. Nach Chinesisch und Englisch ist Hindi am Platz 3 in einer Liste der verbreitetsten Sprachen.
Wussten Sie, dass…
…sich der Name des Staates Pakistan aus den Anfangsbuchstaben der Landesteile zusammensetzt: P-Panschab, A-Afghan, K-Kaschmir, I-Indus, S-Sindh und der Nachsilbe (is)tan.
Italienisch – ist eine ostromanische Sprache. Bis ins späte Mittelalter wurde die Sprache des Volkes in Italien nicht italianogenannt, sondern volgare (zu lateinisch vulgus „Volk“), da man das Italienische nicht als eigene Sprache, sondern als volkstümliche Form des Lateinischen wahrnahm.
Italienisch bildet mit dem Rumänischen den ostromanischen Zweig der romanischen Sprachen.
Weltweit sprechen rund 65 Millionen Menschen diese Sprache. Damit steht es weltweit an 15. Stelle.
Wussten Sie, dass…
…das Italienische, wie wir es kennen, bis vor rund 200 Jahren außerhalb der Toskana kaum gesprochen wurde? Erst die politische Einigung Italiens machten das Italienische im damaligen Königreich Italien bekannt.
…das Italienische die deutsche Sprache stark geprägt hat, z.B. im Bankwesen (conto, storno, credito), in der Musik (violona, basso, musica), bei Speisen (spaghetti, maroni, pizza,…)
Japanisch – wird in Japan und von ausgewanderten Japanern gesprochen. Ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. wurden viele chinesische Wörter aufgenommen, sodass das heutige Japanisch etwa zur Hälfte aus Wörtern chinesischen Ursprungs besteht. Die japanische Schrifttradition entstand ungefähr um 500 n. Chr. aus der chinesischen Schrift mit ihren jeweils einem Begriff entsprechenden Zeichen. Es gibt ca. 2000 verwendete chinesische Schriftzeichen, die eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Wortschatzes spielen. Beim f kommt es zu keinem Lippenkontakt, so dass es häufig vom h nicht zu unterscheiden ist. Die japanische Grammatik gilt als einfach: Das Zeitwort enthält keine Information zur Ein- oder Mehrzahl und zur Person – ich, du, er…. Auch Hauptwörter zeigen weder Geschlecht noch Zahl an. Es gibt auch keine Artikel. Was das Japanische am stärksten von anderen Sprachen unterscheidet, ist die Vielzahl von Wörtern.
Weltweit sprechen rund 125 Millionen Menschen diese Sprache. Damit steht sie weltweit vor Deutsch an 9. Stelle.
Wussten Sie, dass…
… die Wörter Karate, Tamagotchi, Sushi, Bonsai, Ikebana aus dem Japanischen kommen?
…sich japanische Wörter je nach dem unterscheiden, ob sie sich auf Männer oder Frauen beziehen? Der Ausdruck hara bedeutet nur bei Männern Bauch, der Bauch einer Frau ist onaka.
Kurdisch – ist die westlichste Sprache des Zweiges der iranischen Sprachen, das heißt es ist mit dem Persischen und anderen Sprachen des Irans, Afghanistans und Pakistans verwandt. Allerdings sind die Unterschiede zwischen dem Kurdischen und den anderen iranischen Sprachen zu groß, um gegenseitig Verständlichkeit zu ermöglichen.
Die Kurden leben als Minderheit in mehreren Staaten des Nahen Ostens, der größte Teil lebt in der Türkei. Dort war das Sprechen und Schreiben in kurdischer Sprache lange verboten und ist zum Teil bis heute stark eingeschränkt. Es gibt viele unterschiedliche Dialekte. Es gibt kein gemeinsames kurdischsprachiges Schulwesen, daher auch keine kurdische Hochsprache. Türkische Kurden benutzen das lateinische Alphabet, Kurden im Iran, Irak und Syrien die arabische Schreibweise und Kurden in Armenien entweder Kyrillisch oder Lateinisch.
Die Zahl der Kurdischsprachigen ist nur schwer anzugeben, da in den meisten Staaten mit kurdischer Bevölkerung diese Sprache nicht offiziell verwendet und gezählt wird -geschätzt wird zwischen 15 und 35 Millionen.
Wussten Sie, dass…
…das Kurdische je drei R-Laute und drei L-Laute besitzt (jeweils einen langen, einen kurzen und einen mit zur Seite gedrehter Zunge), deren Wiedergabe sowohl in der lateinischen als auch in der arabischen Schrift große Mühe macht?
Persisch – ist Amtssprache des Iran und Afghanistans. Das Persische besitzt eine sehr regelmäßige und daher einfache Grammatik, sowie ein einfaches Lautsystem. Diese Sprache besitzt keine Fälle und kein grammatisches Geschlecht. Der Wortschatz ist stark vom Arabischen beeinflusst. Als besondere Schwierigkeit gilt, dass arabische Wörter im Persischen nach den arabischen Rechtschreibregeln geschrieben werden müssen.
Weltweit sprechen rund 65 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
… nach der Eroberung Persiens durch muslimische Araber viele arabische Wörter und Wendungen in das Persische gelangten und diese heute noch unverändert in der arabischen Form geschrieben und nach der Grammatik abgewandelt werden?
...ausdrücke aus dem Persischen sind z.B. Schach, Spinat, Limone, Orange, Jasmin.
Rumänisch – entwickelte sich vor allem aus dem Lateinischen.
Der Name Rumänisch wurde erst im 19.Jahrhundert gebräuchlich. In diesem Namen sollte ebenso wie durch die Verwendung der lateinischen Schrift die Verwandtschaft zu den anderen romanischen Sprachen und Völkern ausgedrückt werden. Zuvor nannte man die Sprache Walachisch.
Weltweit sprechen rund 27 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…die Gebiete, in denen Rumänisch gesprochen wird, viele hundert Kilometer auseinander liegen? Rumänisch ist eine Mischsprache mit vielen slawischen Elementen: heilig heißt sfint und entstand aus dem lateinischen sanctus und dem slawischen svat.
…das Wort Palatschinke aus dem Rumänischen kommt?
Russisch – ist die mit Abstand bedeutendste slawische Sprache und hat eine größere Sprecheranzahl als alle anderen slawischen Sprachen zusammen.
Russisch ist in schriftlichen Quellen seit dem 11. Jh. überliefert.
Der russische Wortschatz zeigt Spuren zahlreicher Kontakte und Konflikte in der russischen Geschichte. Seit Beginn der Überlieferung wird Russisch mit kyrillischen Buchstaben geschrieben.
Typisch für die Sprache ist die sogenannte Palatalisierung: es gibt harte und weiche Konsonanten.
Interessant ist auch, dass im Russischen der Besitz nicht durch ein Wort wie haben ausgedrückt wird. Stattdessen sagt man: „Bei mir ist ein Bleistift“ – wie im Finnischen. Dem liegt ursprünglich eine Eigenheit der finnisch-ugrischen Sprache zu Grunde, die auch die Nachbarsprachen beeinflussten.
Weltweit sprechen rund 230 bis 270 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…die kyrillische Schrift, die oft kompliziert und fremdartig wirkt, russische Laute, für die man im Deutschen mehrere Buchstaben braucht, sehr kurz wiedergeben kann?
Slowakisch – ist mit dem Tschechischen eng verwandt. Deutsch, Lateinisch und Ungarisch hatte auf die Entwicklung der Sprache eine große Bedeutung.
Weltweit sprechen rund 6 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…der Brotaufstrich Liptauer slowakischen Ursprungs ist?
…im Slowakischen an die Familiennamen von Frauen eine weibliche Endung– meist-ová angehängt wird.
…Österreich auf Slowakisch Rakúsko heißt?
Slowenisch – ist Amtssprache der unabhängigen Republik Slowenien.
Obwohl die Sprecherzahl gering ist, ist das Slowenische in 7 größere Dialektgruppen gegliedert, die sich voneinander stark – bis zur gegenseitigen Unverständlichkeit - unterscheiden.
Seit der Unabhängigkeit Sloweniens im Jahre 1992 versucht man, auch den Wortschatz des Slowenischen in jenen Bereichen auszubauen, die zuvor eine Domäne des Serbokroatischen waren (z.B. Militär).
Weltweit sprechen rund 2,5 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…das Slowenische eine der seltenen Sprachen ist, in der es neben der Einzahl und Mehrzahl auch ein Zweizahl gibt? Dies war z.B. an den Tolar-Münzen zu sehen: en tolar, dva tolarja, pet tolajev. „Wir gehen“ heißt gremo, „wir zwei gehen“ – greva.
Spanisch – ist eine westromanische Sprache.
Die mehrere hundert Jahre andauernde arabische Herrschaft im Süden Spaniens führte dazu, dass zahlreiche Wörter des Grundwortschatzes arabisch sind: alcázar (Burg) almendra (Mandel)… viele Wörter wurden aus den indianischen Sprachen übernommen wie maiz, chocolate, tomate…
Das Spanische ist in seiner Struktur regelmäßiger als andere romanische Sprachen, was das Erlernen sehr erleichtert. Die Mehrzahl der Hauptwörter und Eigenschaftswörter wird immer durch die Endung –(e)s gebildet. Die Aussprache deckt sich meist mit der Schreibung.
Eine spanische Besonderheit sind zwei r-Laute, die durch r (Anschlag mit der Zunge) und rr (länger dauernde Schwingung) wiedergegeben werden.
Weltweit sprechen rund 350 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
… im Spanischen das Frage- und Rufzeichen auch am Beginn des Satzes stehen müssen? ¿Eres de Austria? – Bist du aus Österreich?
…der Ausdruck „Das kommt mir Spanisch vor“ aus der Zeit Kaiser Karls V. stammt? Damals lebten an den Höfen (Wien, Prag) viele spanische Adelige, die von der Bevölkerung nicht verstanden wurden. Im Spanischen sagt man übrigens : Es chino para mi – Das ist für mich Chinesisch.
Tschetschenisch – gehört zu den kaukasischen Sprachen.
Man unterscheidet 3 große kaukasische Sprachgruppen: nordwestkaukasisch, südkaukasisch und wainachisch – zu diesen zählt die tschetschenische Sprache.
Tschetschenisch ist seit dem 7. Jh. bekannt. Zunächst wurde die Sprache in arabischer Schrift geschrieben. Die islamischen Gelehrten sprachen damals auch gut Arabisch. 1928, nach der russischen Oktoberrevolution, wurde erst die lateinische Schrift eingeführt. In den Jahren unter Stalin (1936-1938) wurde die lateinische Schrift durch das Kyrillische ersetzt, in welcher bis heute das Tschetschenische geschrieben wird. Mit der Einführung der jeweils neuen Schrift wurden alle Bücher in alter Schrift vernichtet und somit versucht, dem Volk das geistige Rückgrat zu brechen.
Fast alle Tschetschenen sind heute zweisprachig, Russisch und Tschetschenisch.
Tschetschenisch ist eng mit der Sprache von Ingusetien, dem Ingusisch, verwandt und ist eine sehr schwierige Sprache. Sie unterscheidet sich von den europäischen Sprachen durch ihre vielen und verschieden ausgeprägten Kehlkopflaute und 33 Vokalphoneme. Es gibt 6 Klassen in weiblichen/männlichen Formen im Singular und Plural, z.B.
Sohn = wol, Bruder = wosch, Tochter = jol, Schwester = ijisch, d.h. am ersten Buchstaben erkennt man das Geschlecht.
Die Grammatik besitzt eine völlig andere Aufbauweise, auch die Zählweise ist interessant.
Weltweit spricht eine halbe Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…die tschetschenische Sprache mit der russischen überhaupt nichts gemeinsam hat? Die Sprache ist den Tschetschenen bisher erhalten geblieben, nicht zuletzt durch das feinfühlige Bewusstsein des Volkes, diesen Teil seiner Identität den Nachkommen weiterzugeben.
Türkisch – auch Osmanisch, ist die bedeutendste und zugleich größte aller Sprachen aus der Gruppe der Turksprachen.
Weitere Turksprachen sind Aserbaidschanisch, Usbekisch, Turkmenisch, Kirgisisch, Tatarisch, Uigurisch und Jakutisch. Eine Verständigung unter diesen Sprachen ist möglich.
Im 9. Jh. n.Chr. zogen die Vorfahren der heutigen Türken aus dem südlichen Sibirien nach Mittelasien und Persien, wo sie gegen Ende des 10. Jh. zum Islam konvertierten. Sie wanderten weiter nach Westen in das Gebiet der heutigen Türkei und ab dem 13. Jh. auch nach Südost-Europa.
Durch die Zugehörigkeit zur islamischen Kultur wurden zahlreiche arabische und persische Wörter ins Türkische aufgenommen. Das von den Sprachpflegern propagierte reine Türkisch, das versucht, ohne fremde Elemente auszukommen, ist sehr populär. Dieser Sprache fehlen die für uns Deutschsprachige vertrauten Elemente wie das grammatische Geschlecht, Artikel und Präpositionen. Trotzdem gilt sie wegen der Regelmäßigkeit in der Mehrzahlbildung, bei der Deklination der Hauptwörter und der Bildung der Zeitwörter als relativ leicht erkennbar.
Weltweit sprechen rund 75 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
… keine andere Sprache in so vielen verschiedenen Schriften geschrieben wurde wie das Türkische? Alttürkisch wird in sibirischen Runen, der indischen Brahmi-Schrift und der aus dem Aramäischen stammenden soghdischen Schrift und in tibetischer Schrift geschrieben. Nach der Islamisierung verwendeten die Muslime die arabische Schrift, manche auch die hebräische, griechische, armenische, kyrillische, syrische und lateinische Schrift. Erst nach 1928 wurde die lateinische Schrift für die türkische Sprache in der Türkei verpflichtend.
... aus dem Türkischen die Wörter divan, yogurt, kebap…. stammen?
Ukrainisch – ist eine der drei ostslawischen Sprachen und ist mit den anderen beiden (Russisch und Weißrussisch) eng verwandt.
In der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde die ukrainische Sprache, die in den Kronländern Galizien und Bukowina von großen Bevölkerungsgruppen gesprochen wurde, meist Ruthenisch genannt.
Ukrainisch wird mit kyrillischen Buchstaben geschrieben.
Weltweit sprechen rund 45 Millionen Menschen diese Sprache, damit ist es die zweitgrößte slawische Sprache.
Wussten Sie, dass…
...der berühmte ukrainische Schriftsteller Ivan Franko österreichischer Staatsbürger war, an der Universität Wien studierte und auch in deutscher und polnischer Sprache schrieb?
(VD Armin Skorjanz)
- bei der Förderung einer positiven Einstellung zur Zweisprachigkeit
- bei der Stärkung der Identität
- bei der Unterstützung des Integrationsprozesses
- Brücken zwischen Kulturen zu bauen
Vorteile:
- Bilinguale Kinder gewinnen ein hervorragendes Gefühl für Sprachen und verstehen zugleich, dass eine Sprache nur ein Mittel zum Zweck der Kommunikation ist.
- Kinder, die mit zwei oder mehreren Sprachen aufwachsen, können ihr Leben lang diese Sprachen so gut beherrschen wie Muttersprachler, die nur mit einer Sprache aufwachsen, oder zumindest auf einem sehr hohen Niveau kommunizieren.
- Zweisprachige Kinder haben meistens Vorteile beim Erlernen weiterer Sprachen zu einem späteren Zeitpunkt.
- Kinder, die eine mehrsprachige Erziehung genießen, können Informationen von einer Sprache auf die andere übertragen, sei es um ihr Vokabular auszuweiten oder grammatische Strukturen besser zu verstehen.
- Kinder, die zwei oder mehrere Sprachen erlernen, haben bei bestimmten Berufen, die Mehrsprachigkeit und Internationalität erfordern, signifikante Vorteile.
- Die Kinder, die mit vielen Sprachen aufwachsen, haben ein besseres Gespür für kulturelle Unterschiede und Besonderheiten der globalen Welt.
- Unter den zuvor erwähnten Vorteilen der Mehrsprachigkeit befindet sich das Erinnerungsvermögen, die Aufmerksamkeit und das Lernen. Eine zweite Sprache zu sprechen zwingt das Gehirn nämlich dazu, andere Gehirnzonen zu benutzen, die Einsprachige nicht benutzen. Dies führt zu einem flexibleren und effizienteren Denken.
So viele Sprachen gibt es an unserer Schule
Als Gott die Sprachen in der Welt verteilte und Gabriel dazu beauftragt wurde, ist dieser im Kaukasus-Gebirge ins Stolpern geraten. Und so geschah es, dass besonders viele Sprachen über das Gebirge verstreut worden sind.
Kaum eine Region der Erde ist als historisch gewachsene und in sich geschlossene geographisch-kulturelle Einheit so reich an Völkern, Sprachen und Kulturen wie der Kaukasus. Es sind mehr als 50 Völker, die den Kaukasus bewohnen und mehr als 46 verschiedene Sprachen sprechen.
An der Khevenhüllerschule hat so manches Kind eine andere Muttersprache als Deutsch. Viele unserer Schüler beherrschen sogar 3 verschiedene Sprachen!
Folgende Sprachen sind bei uns vertreten:
Albanisch- ist eine indo-europäische Sprache
Weltweit sprechen rund 7 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…es im 18. und 19. Jahrhundert sogar zwei eigene albanische Alphabete gab?
...eines der berühmtesten Bücher Karl Mays „Durch das Land der Skipetaren“ spielt in Albanien. Die in der Welt wohl bekanntesten Träger albanischer Namen waren Agnes Gonxha Bojaxhiu = Mutter Teresa und der Schauspieler John Belushi, wie auch der Erbauer der Semmeringbahn, Carl Ritter von Ghega.
Arabisch- ist die viert-verbreitetste Sprache der Welt und gilt als die Sprache des Koran. Sie ist die Sprache des heiligen Buches der Muslime, das nur in der unveränderten arabischen Fassung gültig ist.
Das gesprochene Arabisch weicht vom Hocharabischen stark ab und unterscheidet sich auch regional, sodass sich beispielsweise Personen aus Tunesien und Syrien schwer verständigen können.
Weltweit sprechen rund 210 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
… Arabisch von rechts nach links geschrieben wird? Doch die Zahlen schreibt man von links nach rechts. Die bei uns so genannten arabischen Zahlen werden in arabischer Sprache indische Zahlen genannt. Denn sie stammen ursprünglich aus Indien und gelangten über die arabische Kultur nach Europa. Dabei änderte sich die Form der meisten der zehn Zahlen. ﻵﺵﺥﺅﯽﯞﯓﭿﭢצּ
...die Zauberformel „Simsalabim“ ist arabischen Ursprungs.
...durch die regen Handelsbeziehungen sind viele Bezeichnungen zu uns gekommen und haben sich bis heute erhalten, zum Beispiel Zucker = sukkar, Algebra = al-gabr…
Bosnisch, Kroatisch und Serbisch (früher Serbokroatisch)- sind eng verwandte Sprachen einer einzigen südslawischen Sprache.
Bis zum 14. Jh. verwendete man in Kroatien die kyrillische Schrift, dann die lateinische. In Bosnien kam mit dem Islam im 15. Jh. auch die arabische Schrift auf. Neben den Unterschieden in der Schriftverwendung spielen auch die Dialekte eine bedeutende Rolle. Bei der sogenannten Wiener Schriftsprachenvereinbarung von 1850 einigten sich die Vertreter der Serben und Kroaten für eine gemeinsame Schriftsprache in 2 Schriften: lateinisch und kyrillisch.
Weltweit sprechen rund 18 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…die Verwendung der lateinischen und kyrillischen Schrift genau aufeinander abgestimmt ist und einzelne Buchstaben einander entsprechen?
…in allen Bundesländern Österreichs Bosnisch/Kroatisch/Serbisch als muttersprachlicher Unterricht eingerichtet ist?
Bulgarisch- ist eine südslawische Sprache
Weltweit sprechen rund 9 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…Bulgarisch eng verwandt ist mit der mazedonischen Sprache und beide mit kyrillischen Buchstaben geschrieben werden?
Chinesisch- ist eigentlich keine Sprache, sondern eher eine Sprachengruppe, deren einzelne Sprachen untereinander nicht verständlich sind. Alle Chinesischsprachigen können sich aber über die chinesische Schrift verständigen.
Weltweit sprechen rund 1,3 Milliarden Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…die weitaus bedeutendsten Sprachen das Mandarin, Kantonesisch und Wu sind?
…die chinesische Schrift zwar nicht die älteste, wohl aber die älteste heute noch gebräuchliche Schrift ist?
Deutsch -ist Amtssprache der EU
Weltweit sprechen rund 100 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…Deutsch die einzige Sprache ist, die seit dem 17. Jahrhundert Substantive mit großem Anfangsbuchstaben schreibt?
...der Name Deutsch lässt sich auf das germanische Wort „thiot“ = Volk zurückführen, 786 wurde es in einem lateinischen Text erstmals auf die Sprache bezogen.
Englisch – ist die am weitesten verbreitete Zweitsprache und Hauptsprache der Wissenschaft.
Der Name Englands und der englischen Sprache stammt vom germanischen Stamm der Angeln, die sich gemeinsam mit den Jüten und Sachsen im 5. Jahrhundert im heutigen England ansiedelten. Seit etwa 1500 spricht man das heutige Englisch, das sich durch die britische Kolonisierung und die Bedeutung englisch-sprachiger Staaten, vor allem der USA, über alle Kontinente ausgebreitet hat.
Weltweit sprechen rund 350 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…auch das Englische ursprünglich eine vertraute und eine höfliche Anrede hatte? Heute hat sich das höfliche you als allgemeine Anredeform durchgesetzt. Unterschiede in der Vertrautheit werden unter anderem ausgedrückt, indem man sich mit Vor- oder Nachnamen anspricht.
Französisch – ist eine westromanische Sprache, ist Amtssprache in 28 Ländern Europas, Asiens, Amerikas und Ozeaniens und auch in vielen internationalen Organisationen. Bis ins 20. Jahrhundert war es die am meisten verbreitete Fremdsprache in Europa.
Weltweit sprechen rund 75 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…es viele französische Ausdrücke in der deutschen Sprache gibt, wie compliment, Gendarmerie, palais, etage…
…das Französische so wie das Bretonische keine eigenen Zahlwörter für 70, 80 und 90 hat? Man sagt soixante-dix = sechzig-zehn, quatre-vingts = viermal zwanzig und quatre-vingt-dix = viermal –zwanzig -zehn.
Griechisch – wird oft als die einheitliche Sprache der Griechen von der Frühzeit bis heute gesehen. Trotz gleichlautender Benennung bestehen aber zahlreiche Unterschiede zwischen altem und neuem Griechisch. Man nimmt an, dass die griechische Sprache bereits um 2000 vor Christus in Griechenland verbreitet war. Mit der Verbreitung der Sprache ging eine Vereinfachung einher. Griechisch genoss im Römischen Reich ein hohes Ansehen als Bildungssprache und wurde durch das Lateinische nicht verdrängt, da beide Sprachen unterschiedliche Funktionen und Lebensbereiche ausfüllten.
Weltweit sprechen rund 12 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
… Neugriechisch in österreichischen Schulen nicht unterrichtet wird, wohl aber Altgriechisch. Es gibt viele altgriechische Fremdwörter in der deutschen Sprache, z. b. Philosophie, Architektur, Evangelium, Liturgie, Literatur…
…der Name des Metalls Kupfer vom griechischen Namen der Insel Zypern (Kypros) abgeleitet ist, da Zypern für die Römer die wichtigste Fundstätte für dieses Metall war?
Hindi und Urdu – gehören zu den indo-iranischen Sprachen, einem Zweig der indoeuropäischen Sprachen, die im Iran und vielen seiner Nachbarstaaten (in Afghanistan, Pakistan, Nepal, Bangladesh und Indien) gesprochen werden. Die beiden Sprachen sind nur geringfügig voneinander abweichende Sprachen.
Weltweit sprechen rund eine halbe Milliarde Menschen diese Sprache. Nach Chinesisch und Englisch ist Hindi am Platz 3 in einer Liste der verbreitetsten Sprachen.
Wussten Sie, dass…
…sich der Name des Staates Pakistan aus den Anfangsbuchstaben der Landesteile zusammensetzt: P-Panschab, A-Afghan, K-Kaschmir, I-Indus, S-Sindh und der Nachsilbe (is)tan.
Italienisch – ist eine ostromanische Sprache. Bis ins späte Mittelalter wurde die Sprache des Volkes in Italien nicht italianogenannt, sondern volgare (zu lateinisch vulgus „Volk“), da man das Italienische nicht als eigene Sprache, sondern als volkstümliche Form des Lateinischen wahrnahm.
Italienisch bildet mit dem Rumänischen den ostromanischen Zweig der romanischen Sprachen.
Weltweit sprechen rund 65 Millionen Menschen diese Sprache. Damit steht es weltweit an 15. Stelle.
Wussten Sie, dass…
…das Italienische, wie wir es kennen, bis vor rund 200 Jahren außerhalb der Toskana kaum gesprochen wurde? Erst die politische Einigung Italiens machten das Italienische im damaligen Königreich Italien bekannt.
…das Italienische die deutsche Sprache stark geprägt hat, z.B. im Bankwesen (conto, storno, credito), in der Musik (violona, basso, musica), bei Speisen (spaghetti, maroni, pizza,…)
Japanisch – wird in Japan und von ausgewanderten Japanern gesprochen. Ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. wurden viele chinesische Wörter aufgenommen, sodass das heutige Japanisch etwa zur Hälfte aus Wörtern chinesischen Ursprungs besteht. Die japanische Schrifttradition entstand ungefähr um 500 n. Chr. aus der chinesischen Schrift mit ihren jeweils einem Begriff entsprechenden Zeichen. Es gibt ca. 2000 verwendete chinesische Schriftzeichen, die eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Wortschatzes spielen. Beim f kommt es zu keinem Lippenkontakt, so dass es häufig vom h nicht zu unterscheiden ist. Die japanische Grammatik gilt als einfach: Das Zeitwort enthält keine Information zur Ein- oder Mehrzahl und zur Person – ich, du, er…. Auch Hauptwörter zeigen weder Geschlecht noch Zahl an. Es gibt auch keine Artikel. Was das Japanische am stärksten von anderen Sprachen unterscheidet, ist die Vielzahl von Wörtern.
Weltweit sprechen rund 125 Millionen Menschen diese Sprache. Damit steht sie weltweit vor Deutsch an 9. Stelle.
Wussten Sie, dass…
… die Wörter Karate, Tamagotchi, Sushi, Bonsai, Ikebana aus dem Japanischen kommen?
…sich japanische Wörter je nach dem unterscheiden, ob sie sich auf Männer oder Frauen beziehen? Der Ausdruck hara bedeutet nur bei Männern Bauch, der Bauch einer Frau ist onaka.
Kurdisch – ist die westlichste Sprache des Zweiges der iranischen Sprachen, das heißt es ist mit dem Persischen und anderen Sprachen des Irans, Afghanistans und Pakistans verwandt. Allerdings sind die Unterschiede zwischen dem Kurdischen und den anderen iranischen Sprachen zu groß, um gegenseitig Verständlichkeit zu ermöglichen.
Die Kurden leben als Minderheit in mehreren Staaten des Nahen Ostens, der größte Teil lebt in der Türkei. Dort war das Sprechen und Schreiben in kurdischer Sprache lange verboten und ist zum Teil bis heute stark eingeschränkt. Es gibt viele unterschiedliche Dialekte. Es gibt kein gemeinsames kurdischsprachiges Schulwesen, daher auch keine kurdische Hochsprache. Türkische Kurden benutzen das lateinische Alphabet, Kurden im Iran, Irak und Syrien die arabische Schreibweise und Kurden in Armenien entweder Kyrillisch oder Lateinisch.
Die Zahl der Kurdischsprachigen ist nur schwer anzugeben, da in den meisten Staaten mit kurdischer Bevölkerung diese Sprache nicht offiziell verwendet und gezählt wird -geschätzt wird zwischen 15 und 35 Millionen.
Wussten Sie, dass…
…das Kurdische je drei R-Laute und drei L-Laute besitzt (jeweils einen langen, einen kurzen und einen mit zur Seite gedrehter Zunge), deren Wiedergabe sowohl in der lateinischen als auch in der arabischen Schrift große Mühe macht?
Persisch – ist Amtssprache des Iran und Afghanistans. Das Persische besitzt eine sehr regelmäßige und daher einfache Grammatik, sowie ein einfaches Lautsystem. Diese Sprache besitzt keine Fälle und kein grammatisches Geschlecht. Der Wortschatz ist stark vom Arabischen beeinflusst. Als besondere Schwierigkeit gilt, dass arabische Wörter im Persischen nach den arabischen Rechtschreibregeln geschrieben werden müssen.
Weltweit sprechen rund 65 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
… nach der Eroberung Persiens durch muslimische Araber viele arabische Wörter und Wendungen in das Persische gelangten und diese heute noch unverändert in der arabischen Form geschrieben und nach der Grammatik abgewandelt werden?
...ausdrücke aus dem Persischen sind z.B. Schach, Spinat, Limone, Orange, Jasmin.
Rumänisch – entwickelte sich vor allem aus dem Lateinischen.
Der Name Rumänisch wurde erst im 19.Jahrhundert gebräuchlich. In diesem Namen sollte ebenso wie durch die Verwendung der lateinischen Schrift die Verwandtschaft zu den anderen romanischen Sprachen und Völkern ausgedrückt werden. Zuvor nannte man die Sprache Walachisch.
Weltweit sprechen rund 27 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…die Gebiete, in denen Rumänisch gesprochen wird, viele hundert Kilometer auseinander liegen? Rumänisch ist eine Mischsprache mit vielen slawischen Elementen: heilig heißt sfint und entstand aus dem lateinischen sanctus und dem slawischen svat.
…das Wort Palatschinke aus dem Rumänischen kommt?
Russisch – ist die mit Abstand bedeutendste slawische Sprache und hat eine größere Sprecheranzahl als alle anderen slawischen Sprachen zusammen.
Russisch ist in schriftlichen Quellen seit dem 11. Jh. überliefert.
Der russische Wortschatz zeigt Spuren zahlreicher Kontakte und Konflikte in der russischen Geschichte. Seit Beginn der Überlieferung wird Russisch mit kyrillischen Buchstaben geschrieben.
Typisch für die Sprache ist die sogenannte Palatalisierung: es gibt harte und weiche Konsonanten.
Interessant ist auch, dass im Russischen der Besitz nicht durch ein Wort wie haben ausgedrückt wird. Stattdessen sagt man: „Bei mir ist ein Bleistift“ – wie im Finnischen. Dem liegt ursprünglich eine Eigenheit der finnisch-ugrischen Sprache zu Grunde, die auch die Nachbarsprachen beeinflussten.
Weltweit sprechen rund 230 bis 270 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…die kyrillische Schrift, die oft kompliziert und fremdartig wirkt, russische Laute, für die man im Deutschen mehrere Buchstaben braucht, sehr kurz wiedergeben kann?
Slowakisch – ist mit dem Tschechischen eng verwandt. Deutsch, Lateinisch und Ungarisch hatte auf die Entwicklung der Sprache eine große Bedeutung.
Weltweit sprechen rund 6 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…der Brotaufstrich Liptauer slowakischen Ursprungs ist?
…im Slowakischen an die Familiennamen von Frauen eine weibliche Endung– meist-ová angehängt wird.
…Österreich auf Slowakisch Rakúsko heißt?
Slowenisch – ist Amtssprache der unabhängigen Republik Slowenien.
Obwohl die Sprecherzahl gering ist, ist das Slowenische in 7 größere Dialektgruppen gegliedert, die sich voneinander stark – bis zur gegenseitigen Unverständlichkeit - unterscheiden.
Seit der Unabhängigkeit Sloweniens im Jahre 1992 versucht man, auch den Wortschatz des Slowenischen in jenen Bereichen auszubauen, die zuvor eine Domäne des Serbokroatischen waren (z.B. Militär).
Weltweit sprechen rund 2,5 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…das Slowenische eine der seltenen Sprachen ist, in der es neben der Einzahl und Mehrzahl auch ein Zweizahl gibt? Dies war z.B. an den Tolar-Münzen zu sehen: en tolar, dva tolarja, pet tolajev. „Wir gehen“ heißt gremo, „wir zwei gehen“ – greva.
Spanisch – ist eine westromanische Sprache.
Die mehrere hundert Jahre andauernde arabische Herrschaft im Süden Spaniens führte dazu, dass zahlreiche Wörter des Grundwortschatzes arabisch sind: alcázar (Burg) almendra (Mandel)… viele Wörter wurden aus den indianischen Sprachen übernommen wie maiz, chocolate, tomate…
Das Spanische ist in seiner Struktur regelmäßiger als andere romanische Sprachen, was das Erlernen sehr erleichtert. Die Mehrzahl der Hauptwörter und Eigenschaftswörter wird immer durch die Endung –(e)s gebildet. Die Aussprache deckt sich meist mit der Schreibung.
Eine spanische Besonderheit sind zwei r-Laute, die durch r (Anschlag mit der Zunge) und rr (länger dauernde Schwingung) wiedergegeben werden.
Weltweit sprechen rund 350 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
… im Spanischen das Frage- und Rufzeichen auch am Beginn des Satzes stehen müssen? ¿Eres de Austria? – Bist du aus Österreich?
…der Ausdruck „Das kommt mir Spanisch vor“ aus der Zeit Kaiser Karls V. stammt? Damals lebten an den Höfen (Wien, Prag) viele spanische Adelige, die von der Bevölkerung nicht verstanden wurden. Im Spanischen sagt man übrigens : Es chino para mi – Das ist für mich Chinesisch.
Tschetschenisch – gehört zu den kaukasischen Sprachen.
Man unterscheidet 3 große kaukasische Sprachgruppen: nordwestkaukasisch, südkaukasisch und wainachisch – zu diesen zählt die tschetschenische Sprache.
Tschetschenisch ist seit dem 7. Jh. bekannt. Zunächst wurde die Sprache in arabischer Schrift geschrieben. Die islamischen Gelehrten sprachen damals auch gut Arabisch. 1928, nach der russischen Oktoberrevolution, wurde erst die lateinische Schrift eingeführt. In den Jahren unter Stalin (1936-1938) wurde die lateinische Schrift durch das Kyrillische ersetzt, in welcher bis heute das Tschetschenische geschrieben wird. Mit der Einführung der jeweils neuen Schrift wurden alle Bücher in alter Schrift vernichtet und somit versucht, dem Volk das geistige Rückgrat zu brechen.
Fast alle Tschetschenen sind heute zweisprachig, Russisch und Tschetschenisch.
Tschetschenisch ist eng mit der Sprache von Ingusetien, dem Ingusisch, verwandt und ist eine sehr schwierige Sprache. Sie unterscheidet sich von den europäischen Sprachen durch ihre vielen und verschieden ausgeprägten Kehlkopflaute und 33 Vokalphoneme. Es gibt 6 Klassen in weiblichen/männlichen Formen im Singular und Plural, z.B.
Sohn = wol, Bruder = wosch, Tochter = jol, Schwester = ijisch, d.h. am ersten Buchstaben erkennt man das Geschlecht.
Die Grammatik besitzt eine völlig andere Aufbauweise, auch die Zählweise ist interessant.
Weltweit spricht eine halbe Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
…die tschetschenische Sprache mit der russischen überhaupt nichts gemeinsam hat? Die Sprache ist den Tschetschenen bisher erhalten geblieben, nicht zuletzt durch das feinfühlige Bewusstsein des Volkes, diesen Teil seiner Identität den Nachkommen weiterzugeben.
Türkisch – auch Osmanisch, ist die bedeutendste und zugleich größte aller Sprachen aus der Gruppe der Turksprachen.
Weitere Turksprachen sind Aserbaidschanisch, Usbekisch, Turkmenisch, Kirgisisch, Tatarisch, Uigurisch und Jakutisch. Eine Verständigung unter diesen Sprachen ist möglich.
Im 9. Jh. n.Chr. zogen die Vorfahren der heutigen Türken aus dem südlichen Sibirien nach Mittelasien und Persien, wo sie gegen Ende des 10. Jh. zum Islam konvertierten. Sie wanderten weiter nach Westen in das Gebiet der heutigen Türkei und ab dem 13. Jh. auch nach Südost-Europa.
Durch die Zugehörigkeit zur islamischen Kultur wurden zahlreiche arabische und persische Wörter ins Türkische aufgenommen. Das von den Sprachpflegern propagierte reine Türkisch, das versucht, ohne fremde Elemente auszukommen, ist sehr populär. Dieser Sprache fehlen die für uns Deutschsprachige vertrauten Elemente wie das grammatische Geschlecht, Artikel und Präpositionen. Trotzdem gilt sie wegen der Regelmäßigkeit in der Mehrzahlbildung, bei der Deklination der Hauptwörter und der Bildung der Zeitwörter als relativ leicht erkennbar.
Weltweit sprechen rund 75 Millionen Menschen diese Sprache.
Wussten Sie, dass…
… keine andere Sprache in so vielen verschiedenen Schriften geschrieben wurde wie das Türkische? Alttürkisch wird in sibirischen Runen, der indischen Brahmi-Schrift und der aus dem Aramäischen stammenden soghdischen Schrift und in tibetischer Schrift geschrieben. Nach der Islamisierung verwendeten die Muslime die arabische Schrift, manche auch die hebräische, griechische, armenische, kyrillische, syrische und lateinische Schrift. Erst nach 1928 wurde die lateinische Schrift für die türkische Sprache in der Türkei verpflichtend.
... aus dem Türkischen die Wörter divan, yogurt, kebap…. stammen?
Ukrainisch – ist eine der drei ostslawischen Sprachen und ist mit den anderen beiden (Russisch und Weißrussisch) eng verwandt.
In der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde die ukrainische Sprache, die in den Kronländern Galizien und Bukowina von großen Bevölkerungsgruppen gesprochen wurde, meist Ruthenisch genannt.
Ukrainisch wird mit kyrillischen Buchstaben geschrieben.
Weltweit sprechen rund 45 Millionen Menschen diese Sprache, damit ist es die zweitgrößte slawische Sprache.
Wussten Sie, dass…
...der berühmte ukrainische Schriftsteller Ivan Franko österreichischer Staatsbürger war, an der Universität Wien studierte und auch in deutscher und polnischer Sprache schrieb?
(VD Armin Skorjanz)